Teeküchen für Forschende an der Uni Irchel
Die Chemiker*innen der Universität Zürich (UZH) leisten einen unverzichtbaren Beitrag in der medizinischen Forschung, wie beispielsweise in der Krebsdiagnostik, der Antibiotikaresistenz und vielen weiteren Forschungsfragen. Um die Wissenschaftsfortschritte zu unterstützen, wurde das Neubauprojekt UZI 5 realisiert. Und wir haben einen klitzekleinen Teil dazu beigetragen, dass sich die Forschenden im neuen Gebäude auf dem Irchel wohlfühlen.
Für den Wissenschaftsfortschritt ist es wichtig, dass Forschende in ein zeitgemässes und wandlungsfähiges Gebäude einziehen können, wo sie unter optimalen räumlichen Bedingungen forschen können. Das Neubauprojekt UZI 5 der Universität Zürich bietet genau das: eine Infrastruktur, die sich flexibel nach der Forschungsidee richtet und nicht umgekehrt. Der Kredit von 195 Millionen wurde vom Kantonsrat im Februar 2013 bewilligt. Für das Erweiterungsprojekt beantragte der Regierungsrat im Dezember 2017 zusätzlich 55,4 Millionen CHF beim Kantonsrat. Die 5. Bauetappe am Standort Irchel startete im April 2016 und dauert noch bis August 2021.
Und was hat das mit uns zu tun? Wir haben einen klitzekleinen Teil dazu beigetragen, dass sich die Forschenden im nigelnagelneuen UZI 5 Gebäude auf dem Irchel wohlfühlen. Für die verschiedenen Begegnungszonen in den Gebäuden durften wir Teeküchen und dazu passende Sitzgelegenheiten, sowie Tische schreinern. Auch Akustikwände waren Teil des Auftrags. Was sich sehr simpel liest, war aber ein kleiner Kraftakt. Insbesondere aufgrund des Materialwunsches: Seekiefersperrholzplatten zu verbauen. Denn so fancy das Material vielleicht ausschaut, so heikel ist es im Einsatz als Frontmaterial. Bis anhin war Seekiefersperrholz eigentlich lediglich zu Verpackungszwecken vorgesehen.
Nach langem Hin und Her und über 20 Bemusterungen konnten wir uns auf eine Hybrid Ausführung einigen: die Fronten wurden mit Seekiefersperrholz furniert und eine massive Seekiefersperrholzkante angeleimt, sodass die Grifffräsungen entsprechend zur Geltung kommen. Der Look der Platte bleibt fast identisch mit einer massiven Seekiefersperrholzplatte, weist aber eine hervorragende Funktionalität auf. Die Fronten wurden mit einem Weissanteil lackiert. Für die Abdeckung und Rückwand wurde eine Vollkernplatte von Argolite ausgewählt.
Es war spannend eine weitere Grossbaustelle kennenlernen zu dürfen und es machte auch ein bisschen stolz für die Uni Zürich zu schreinern.
Gleichzeitig wurde uns aber auch klar, dass kleinere Handwerksbetriebe diese Art von Baumanagement mit den verschiedensten Anspruchsgruppen nicht mehr kostendeckend bewerkstelligen können. Die administrativen Aufwände sind immens und beginnen schon beim Einreichen von Sicherheitskonzepten, Eco-Nachweisen und Zugangskontrollen sowie 50seitigen Abnahmeprotokollen und Vorschriften.
Stimmung erhellend war auch nicht, dass uns, trotz den kontrollieren Zugängen zur Baustelle diverses Material entwendet wurde. Eingebaute und angeschlossene Durchlauferhitzer wurden geklaut und sogar Unterkonstruktionen von den Akustikwänden haben Unbekannte mitlaufen lassen. Das ärgert nicht nur unser Portemonnaie (denn das alles berappen wir selber), sondern auch die Moral.
Nichtsdestotrotz haben unsere Schreiner*innen mit viel Tatendrang furniert, lackiert und montiert. Nun sind die 13 kleinen Küchen fertig und warten, bis sie dann im Sommer von den Forscher*innen auf Herz und Niere getestet werden. Das ganze Gebäude hat innerhalb der UZH den höchsten Technisierungsgrad und beinhaltet zahlreiche hochinstallierte Labore, Speziallabore (wie beispielsweise Laser-Labore) und zentrale Forschungsgeräte wie Magnetresonanz-Spektrometer.
Im Bereich Forschungsgeräte können wir leider nicht weiterhelfen. Aber dafür kennen wir nun alle Kniffs bei der Produktion von Seekiefersperrholz-Küchen. Interessiert? Gerne beraten wir sie persönlich. Kontaktieren Sie uns oder vereinbaren Sie noch heute ihren Wunschtermin online.
Architektur: Nissen & Wentzlaff Architekten
Bauherr: Hochbauamt Zürich